IBT Lower Saxony, Marek Kruszewski

Hörsturz-Projekt Bacta-Implant erhält Förderung

Im Netzwerkverbund des Instituts für Biomedizinische Translation Niedersachsen (IBT) wurde ein neuer Förderwettbewerb ausgerufen, um frühen Entwicklungsprojekten bei den ersten Schritten näher zur Anwendung zu helfen. Ein Projekt aus der Infektionsmedizin sowie eines aus dem Bereich Wirkstoffreisetzung im Innenohr der Medizinischen Hochschule Hannover gingen als Sieger hervor.

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Das Institute for Biomedical Translation (IBT) Lower Saxony bündelt die existierenden Stärken der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und weiterer assoziierter Standorte in den Schwerpunktbereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften. In einem Förderwettbewerb finanziert es nun zwei biomedizinische Projekte mit über 1,6 Mio. Euro, um ihre Forschung in die Anwendung zu bringen. Ende August hat die Fachjury bei der zweiten Portfolio-Konferenz des IBT Projekte zum Infektionsschutz und Wirkstoff-Implantate für schwer zugängliche Stellen ausgewählt.

Das Team um Dr. Verena Scheper an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelt Implantate für menschliche Langzeittherapie. Diese Implantate sind speziell an die individuelle Anatomie der einzelnen Patienten angepasst und ermöglichen die gezielte Abgabe von Wirkstoffen in schwer zugängliche Bereiche. Derzeit liegt der Fokus auf Implantaten, die Wirkstoffe direkt ins Innenohr abgeben, um Hörstürze effektiv zu behandeln. Das Projekt Bacta Implants hat nun die eine Hälfte der Fördersumme von ca. 770.000 Euro erhalten.

Jurymitglieder des niedersächsischen Wettbewerbes waren Dr. Matthias Evers (damals noch als Chief Business Officer, Evotec), Prof. Stefan Meuer (Ehemaliger Geschäftsführender Direktor, Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Helga Rübsamen-Schaeff (Gründerin und Mitglied des Aufsichtsrats der AiCuris AG) und Dr. Sven Wagner (Head of Business Development, Sartorius).

Die Fördermittel stehen den Projekten für zwei Jahre zur Verfügung. In der ersten Phase der Förderung durch das IBT erfolgt die zügige wissenschaftliche und marktorientierte Weiterentwicklung, damit aus einer Forschungsidee eine Geschäftsidee wird und mit einem fundierten Businessplan zeitnah eine Unternehmensgründung erfolgen kann. Danach liegt der Fokus auf der Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie darauf, weitere externe Finanzierung zu ermöglichen.

Insgesamt hatten sich jeweils drei Projekte der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), der MHH und des HZI in Braunschweig ihre vielversprechenden Ideen mit Aussicht auf Skalierung und Kommerzialisierung präsentiert. Die neun vorgestellten Projekte deckten nach Angaben des Veranstalters eine große Bandbreite von biomedizinischen Innovationen in den Bereichen Gentherapie, Immunologie, Infektionsforschung, Neurowissenschaften, Wirkstoffentwicklung und Zellbiologie ab.

Das nächste öffentliche Startup-Ideen-Event findet am 27. November 2024 in Göttingen statt. Insgesamt liegen im Fördertopf des IBT 25 Mio. Euro für fünf Jahre bereit.

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